Lockdown November 2020

Corona geht weiter - diesmal aber mit besseren Aussichten für uns Pferdefreunde

Mit Dienstag dem 03.11.2020 treten nun der neuerliche Lockdown in Kraft…

Viele fragen sich natürlich jetzt, was ist nun in unserer geliebten Reiterei erlaubt und was nicht.

Der österr. Pferdesportverband hat hierzu ein Schreiben des Vizekanzlers und Sportministers, Werner Kogler erhalten.

Darin versucht er zu erläutern, was nun geht und was nicht.

Deshalb haben wir dieses Schreiben  hier im gesamten Wortlaut abgebildet.

Damit hoffen wir, ausreichend Infos für alles Trainer, Reitlehrer, Reiterer und innen zur Verfügung zu stellen.

Hier folgt nun das Schreiben des Bundesministers Werner Kogler:

Sehr geehrte Verbands- und Vereinsverantwortliche, liebe Sporttreibende!

Die Bundesregierung hat gestern einschneidende, schmerzhafte Maßnahmen
verkündet, um der rasanten Ausbreitung der Covid-19-Pandemie in unserem Land Einhalt zu gebieten.

Wir alle müssen unser Verhalten in den nächsten Wochen
ändern, damit wir unsere Gesundheit erhalten und letztlich Leben retten.

Auch wenn wir nicht alle Covid-Intensivpatienten werden, so betrifft uns diese beunruhigende Situation doch ohne Ausnahme. Niemand ist gefeit vor einem
unerwarteten schweren Unfall, einer schweren Erkrankung. Und dann soll kein Platz im Spital oder auf der Intensivstation sein? Nein, soweit dürfen wir es nicht kommen
lassen.

Jeder, der ein lebensrettendes Intensivbett braucht, soll auch eines bekommen.
Wenn wir das gemeinsam sicherstellen wollen, müssen wir diszipliniert sein – und
geduldig.

Wir müssen aufeinander schauen, noch mehr als sonst.

Wir müssen auf
vieles verzichten, was uns lieb und wichtig ist.
Mit diesem Mail möchte ich Sie informieren, vor allem aber um Ihr Verständnis, ihre
Mithilfe und Ihre Unterstützung in schwierigen Zeiten werben.
Noch einmal. Denn es war auch und vor allem die Sportcommunity, die mit ihrer
Disziplin und ihrem Duchhaltevermögen im Frühjahr 2020 dafür sorgte, dass
Österreich die erste Welle dieser Pandemie besser in den Griff bekam als die
meisten anderen Länder. Diese Disziplin und dieser Zusammenhalt ermöglichten es
der Bundesregierung, früher Lockerungsschritte einzuleiten und umzusetzen als es
selbst Gesundheitsexpertinnen und -experten für möglich gehalten hatten.

Im Juni konnten die letzten Barrieren im Outdoor-Sport beseitigt werden, Anfang Juli
nahm auch der Trainingsbetrieb für die Hallen- und Kampfsportarten wieder Fahrt
auf. Viele von uns wähnten sich auf einer Bergtour, bei der der Gipfel zeitweise zum
Greifen nah schien.
Doch nun entpuppt sich diese vermeintliche Bergspitze lediglich als das Ende eines
ersten beschwerlichen Aufstiegs.

Der wahre Gipfel ist noch nicht in Sichtweite. Aber
wir kennen die Richtung, in die wir gehen müssen. Und wir wissen, dass wir ihn
erreichen werden – nur noch nicht genau, wann.
Viele von uns ahnten es bereits: Der Weg zu diesem Gipfel wird steinig, er wird uns
vieles abverlangen. Aber wir werden ihn gemeinsam bewältigen, uns gegenseitig
unterstützen, niemand zurücklassen und für Aufstiegshilfen sorgen, da wo es
notwendig ist.
Die letzten Monate haben einmal mehr gezeigt, dass die Sportverbände und
Sportvereine, vor allem aber die Menschen, die sie mit Leben erfüllen, imstande sind,
gemeinsam Großes zu vollbringen. Ich als Sportminister war und bin voller Stolz und
Bewunderung für die Schaffenskraft, die Innovationsfreude und Flexibilität, mit der
die – zumeist ehrenamtlichen – Sportfunktionärinnen und -funktionäre die
Rahmenbedingungen geschaffen haben, damit Hunderttausende auch in
schwierigen Zeiten in sicherer Umgebung ihrem Sport nachgehen konnten. Ich weiß
auch, wie viel Energie und Akribie nötig war, um die geforderten
Präventionskonzepte zu erarbeiten und umzusetzen. Sie waren nicht umsonst,
sondern vielmehr die Basis für einen Sommer und Herbst, in dem in vielen Vereinen
ein Stück weit Normalität einkehren konnte. Und wir werden diese Konzepte nach
diesem Lockdown auch wieder brauchen.
Ich verstehe, wenn sich viele von uns am Beginn dieser zweiten Etappe noch müde
und ausgelaugt von der ersten fühlen.

Viele sind der Einschränkungen überdrüssig,
genervt, verärgert. Um ehrlich zu sein, es geht mir nicht anders. Und dennoch: Wenn
wir im Kampf gegen das Virus erfolgreich sein wollen, müssen wir uns überwinden
und darauf besinnen, aufeinander zu schauen, diszipliniert zu sein und die
notwendigen Maßnahmen mitzutragen.
Denn eines ist sicher: Das Virus verschwindet nicht, indem wir es ignorieren.
Man sollte – bei allen schmerzlichen Beschränkungen – genauso wenig ignorieren,
was im Sport alles möglich bleibt bzw. in intensiven Verhandlungen möglich gemacht
wurde.

Bewegung in der freien Natur sowieso, Spazieren gehen, Joggen auch
während der nächtlichen Ausgangsbeschränkung, wenn es der physischen und
psychischen Erholung dient. Natürlich unter Einhaltung der jeweils geltenden
Abstandsregel.
Darüber hinaus dürfen Outdoor-Sportstätten betreten und benützt werden, solange
keine Sportarten ausgeübt werden, bei denen es zu Körperkontakt kommt. Auch
Spitzensport darf weiter betrieben werden – sowohl in den bundesweiten Ligen des
Mannschaftssports als auch im Individualsport auf nationalem und internationalem
Niveau, zum Beispiel von Athletinnen und Athleten, die sich auf die nächstjährigen
Olympischen und Paralympischen Spiele vorbereiten. Auch der so wichtige
Nachwuchs-Spitzensport ist von der entsprechenden Ausnahmeregel umfasst.
Da, wo bedauerlicherweise Einschränkungen gesetzt werden mussten – im
Gesundheits- und Amateursport, vor allem aber im Kinder- und Jugendsport bedarf
es einer Kraftanstrengung der besonderen Art. Ich appelliere daher an Sie als
Funktionärin und Funktionär, als Trainerin und Trainer, als Pädagogin und
Pädagogen oder einfach an Sie als Elternteil: Motivieren Sie die Kinder in Ihrem
Verantwortungsbereich zu Bewegung, wann immer es möglich ist. Bewegen Sie sich
gemeinsam mit ihnen, setzen Sie Anreize, seien Sie Vorbild. Wir müssen alles tun,
aus dieser Pandemie keine längerfristige Gesundheitskrise mit entsprechenden
Spätfolgen werden zu lassen.
Ich kann Ihnen versichern, dass ich als Vizekanzler und Sportminister alles
unternehmen werde, damit die Hilfs-Fonds für den Sport, die schon bisher wertvolle
Dienste geleistet haben, ausgebaut werden. Dass neue Instrumente erarbeitet
werden, damit die österreichische Sportlandschaft in ihrer Gesamtheit und Diversität
erhalten bleibt. Ich werde in der nahen Zukunft auch intensive Gespräch mit
Stakeholdern aus dem Sport führen, damit wir den Sport so positionieren, dass er die
Krise, abseits ökonomischer Notwendigkeiten, möglichst unbeschadet übersteht. Ziel
ist es, einen Katapultstart Richtung Normalität hinzulegen, sobald sich die
epidemiologische Situation zum Guten gewendet hat.
Zunächst gilt es aber, den Rucksack voller Herausforderungen umzuschnallen und
mit Entschlossenheit und auch schon wieder ein bisschen Optimismus aufzubrechen.
Ich hoffe, auf Sie als Wegbegleiterin bzw. Wegbegleiter in dieser gemeinsamen
Verantwortung für Österreich zählen zu können. Dann ist mir auch nicht bang, dass
uns dieser Kraftakt Schritt für Schritt und gemeinsam gelingt.
Danke nochmals für Ihr Verständnis und vor allem: Bleiben Sie gesund!
Ihr
Werner Kogler

So und jetzt gilt es vielleicht noch etwas mehr Klarheit in unseren ureigenen Bereich der Reiterei zu bringen.

Laut Pferdesportverband Österreich gibt es die Besonderheit, dass Anfänger- Reitstunden zu unterlassen sind, da es hier doch zu direkten Körperkontakt kommen kann. (Aufsteighilfe…)  Bis 30. November ist kein Reitunterricht mit Kindern gestattet, bei denen der Körperkontakt zur Trainerin bzw. zum Trainer nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. Also Anfängerunterricht. Und für alles, die es nun ganz genau wissen möchten oder müssen, hier noch der Link zum Link des Bundesministeriums mit den genauen Gesetzesbestimmungen:

Gesetzesblatt download

Nun möchte ich allen Betroffenen alles Gute und ein erfolgreiches „Durchtauchen“ durch diese nicht einfach Zeit. Euer Redakteur – Andreas Gruber